Am 23. und 24. November finden die Kirchenverwaltunsgwahlen statt. Alle Katholiken sind gebeten, sich an den Wahlen zu beteiligen und si die Arbeit der Kirchenverwaltungen zu unterstützen.
Genaue Informationen zu den Wahllokalen, Wahlzeiten und Modalitäten finden Sie hier.
Auch die Pfarrbrief und Aushänge informieren Sie ausführlich.
Die Zukunft der Kirche mitgestalten
Die Kirchenverwaltungswahlen stehen vor der Tür: Am Wochenende, 23. und 24. November, sind alle Katholiken aufgerufen, ihre Stimme abzugeben und die Weichen für die Zukunft ihrer Pfarrgemeinde zu stellen. Doch welche Aufgaben übernimmt die Kirchenverwaltung eigentlich und warum sollte man die Arbeit aktiv mitgestalten? Darauf hat jeder, der mitwirkt oder mitwirken möchte, seine eigene Antwort.
Die Kirchenverwaltung kümmert sich um die kirchlichen Gebäude, insbesondere um den Erhalt der Kirchen. Sie stellt auch die Mittel für Liturgie und Seelsorge bereit, erklärt Dekan Jürgen Josef Eckl, Pfarrer von Pilsting und Wallersdorf. Er betont die Wichtigkeit eines konstruktiven Miteinanders von Kirchenverwaltung, Pfarrgemeinderat und Pfarrer als Basis für ein lebendiges kirchliches Leben.
Kirchenverwaltungsvorstand Pfarrer Jürgen Josef Eckl hat zum 1. September seine Kompetenzen als Verwaltungsvorsitzender an Maria Heidinger übergeben, kennt aber die Aufgaben genau: Dazu zählt nicht nur die Vorbereitung der Sitzungen, sondern auch die Ausführung der Beschlüsse. Die enge Zusammenarbeit mit dem Pfarrer sei essenziell, da die Belange viele Berührungspunkte hätten.
Die Zukunft berge jedoch große Herausforderungen. „Die Hauptaufgabe besteht darin, Kirchen, Kapellen, Pfarrheime und Pfarrhäuser entsprechend der jeweiligen örtlichen Situation zu erhalten und dabei verantwortungsvoll mit den Finanzen umzugehen“, so Eckl. Angesichts der Kirchenaustritte und der Mindereinnahmen an Kirchensteuern werde dies eine große Herausforderung sein. Der Dekan warnt vor den Folgen: „Wer aus der Kirche austritt, kehrt damit nicht nur der Gemeinschaft der Glaubenden den Rücken zu, sondern trägt auch dazu bei, dass unsere Heimat in ein paar Jahren in Sachen Kultur und Baudenkmalpflege anders aussehen wird, als wir es heute gewohnt sind.“ Eckl sagte, er rechne mit schmerzhaften Einschnitten in den nächsten Jahrzehnten. Umso wichtiger sei die Unterstützung durch die Gemeindemitglieder: „Wir werden mehr denn je auf Menschen angewiesen sein, die sich privat oder in Kirchenbauvereinen finanziell und handwerklich für den Erhalt der Bauwerke engagieren.“
Neben den finanziellen Sorgen belasten zunehmende Bürokratie und gesetzliche Anforderungen die Kirchenverwaltungen. „Arbeitssicherheit, Datenschutz, Umsatzsteuerpflicht, Denkmalschutz – überhaupt eine teils sehr überbordende Bürokratie“, zählt Eckl auf. „Ich habe manchmal den Eindruck, dass wir uns damit in Deutschland selbst fesseln und von praktischen Lösungen abhalten.“ Abschließend appelliert der Dekan an die Pfarrangehörigen: „Umso mehr bin ich froh und dankbar für alle, die sich für die Mitarbeit in der Kirchenverwaltung bereiterklären. Ich hoffe, dass möglichst viele Pfarrangehörige diese Arbeit durch die Abgabe ihrer Stimme am 23. bzw. 24. November würdigen und unterstützen.“
Maria Heidinger, Verwaltungsleitung der Pfarreiengemeinschaft Pilsting-Wallersdorf, erläutert die Aufgaben der Kirchenverwaltung aus Sicht der Organisation: „Sie ist ein wichtiges Gremium, das den Pfarrer oder die Verwaltungsleitung in allen Belangen der Kirchenstiftung unterstützt.“ Dazu gehören beispielsweise die Verwaltung von Gebäuden und Grundstücken, die Instandhaltung von Einrichtungen wie Kindertagesstätten und Friedhöfen sowie Personalangelegenheiten. Kurz gesagt: Die Kirchenverwaltung sorgt dafür, dass die Rahmenbedingungen für die Seelsorge und das Gemeindeleben geschaffen werden. Die Entscheidungen in der Kirchenverwaltung werden in Sitzungen getroffen, die mindestens zweimal jährlich stattfinden. Jedes Mitglied, einschließlich des Pfarrers oder der Verwaltungsleitung, hat eine Stimme. Anregungen und Ideen aus der Gemeinde können über den Pfarrer, die Verwaltungsleitung oder den Kirchenpfleger an die Kirchenverwaltung herangetragen werden. „Ohne den Einsatz der ehrenamtlichen Mitglieder wäre die Verwaltung einer Kirchenstiftung nicht möglich.“ Durch ihr Engagement gestalten die Mitglieder die Zukunft ihrer Kirche also aktiv mit.
Simon Eberl stellt sich zur Wahl für die Kirchenverwaltung in Wallersdorf. „Die Kirchenverwaltung übernimmt, obgleich sie im Hintergrund tätig von der Öffentlichkeit oft nur wenig wahrgenommen wird, vielfältige und verantwortungsvolle Aufgaben rund um die Finanzen der Pfarrei. So leistet sie einen nicht minder wichtigen Beitrag für ein gelebtes, aktives Glaubens- und Gemeindeleben in unserer Heimat“, findet er. Sein Anspruch sei es, neben der gewissenhaften Erledigung der Angelegenheiten im kollegialen Miteinander auch die Anliegen aller Gemeindemitglieder zu berücksichtigen. „Daher finde ich, dass die Kirchenverwaltung ein sehr spannender Arbeitsbereich ist, der uns in gewisser Weise doch alle angeht“, sagt er, und animiert die Bürger dazu, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen.
Aktiv mitgestalten will auch Sebastian Eder aus Parnkofen. Er sagt, er wolle sich im christlichen Bereich engagieren, die Kirche voranbringen und die Gemeinschaft stärken. Er lege besonderen Wert auf gute Teamarbeit, verlässliche Absprachen und ein konstruktives Miteinander.
Thomas Strähuber, Kirchenpfleger in Ganacker, zieht eine positive Bilanz seiner Amtszeit und steht auf der Kandidatenliste. Besonders motiviert ihn laut eigener Aussage die tatkräftige Unterstützung der Gemeindemitglieder bei Arbeitseinsätzen rund um die Kirche. „Es ist ein Geben und Nehmen“, betont Strähuber, der selbst in vielen Vereinen aktiv ist. Ihn freuten die gute Beteiligung und die sichtbaren Ergebnisse der gemeinsamen Arbeit, wie die Sanierung des Kirchensockels. Die enge Zusammenarbeit mit der Katholischen Landjugendgruppe, die er auch bei der 72-Stunden-Aktion tatkräftig unterstützt hat, sei ihm besonders wichtig. „Das ist eine so schöne Gruppe“, schwärmt er. Die Zusammenarbeit innerhalb der Kirchenverwaltung beschreibt Strähuber als harmonisch und effizient. „Jeder hat seine Aufgabe, die er erledigt.“ Die Aufgabenverteilung und gegenseitige Unterstützung bei gemeinsamen Projekten zeichneten die Zusammenarbeit aus. „Die Kirchengebäude und Pfarrheime müssen erhalten bleiben“, betont er und verweist auf das Engagement der Ehrenamtlichen, die ihre Freizeit für die Kirche opfern. Das sei ihm als Kirchenpfleger besonders wichtig.
(Sabrina Melis, Artikel in der Landauer Zeitung v. 21.11.2024)