Kerzenlicht flutete die Pfarrkirche Maria Himmelfahrt Pilsting, als Dekan Jürgen Josef Eckl die Christmette zelebrierte, in deren Mittelpunkt die in diesem Jahr das Thema „Heilige Nacht – Grund aller Hoffnung“ stand. Der Gemischte Chor unter der Leitung von Willi Gabler an der Orgel verlieh der Feier mit seinen Gesängen einen festlichen Rahmen. Auch in der Pfarrkirche St. Georg Großköllnbach war die Kirche bis auf den letzten Platz gefüllt. Pater Anand Bhaskar Balla zelebrierte die Christmette, der Großköllnbacher Chor unter der Leitung von Kirchenmusiker Thomas Eiserle, unterstützt von Tobias Kurek, gestaltete die Liturgie musikalisch.
Dekan Jürgen Josef Eckl begann seine Predigt mit einer nachdenklich stimmenden Frage: „Wie würden wir heute reagieren, wenn wir in Betlehem an der Krippe stünden?“ Würden wir in dem unscheinbaren Kind, geboren in Armut und Einfachheit, den Sohn Gottes erkennen? Oder würden wir achtlos vorübergehen, gefangen in der Hektik des Alltags und blind für die wahre Bedeutung dieses Ereignisses? Der Dekan zeichnete ein eindrückliches Bild der Gegensätze, die Weihnachten prägen: „Gott offenbart sich in der Kleinheit, während die Welt nach Größe und Macht strebt. Er kommt im Verborgenen zur Welt, während die Menschen nach Aufmerksamkeit und Anerkennung suchen. Jesus wird geboren, um zu dienen, während wir oft von Erfolg und Statusdenken angetrieben werden.“
Und doch sei dieses Paradox von Weihnachten der Schlüssel zum Verständnis dieses Festes, so Eckl. Gerade in der scheinbaren Schwäche des Kindes zeige sich die Größe Gottes. „Er, der Schöpfer des Universums, macht sich abhängig von der Fürsorge der Menschen. Er, der die Sonne geschaffen hat, muss gewärmt werden. In Jesus kommt Gottes unendliche Liebe auf die Welt.“ Eckl erinnerte an die Hirten, die am Rande der Gesellschaft lebten und denen als Ersten die Geburt Jesu verkündet wurde. „Sie wurden beim Blick in die Krippe als erste von Gott angelächelt“, so der Dekan. Dieses Lächeln Gottes gelte allen Menschen, die auf eine gerechtere und friedlichere Welt hoffen.
Die Liebe Gottes, die in Jesus Mensch geworden ist, sei ein Geschenk, das allen Menschen gelte, unabhängig von ihren Leistungen oder ihrem Verhalten. „Jesus liebt mich wie ich bin, nicht wie ich mir erträume zu sein“, betonte Eckl. Diese bedingungslose Liebe verändere das Leben, heile Wunden und schenke Hoffnung. „Jesus, der Christus, ist der Grund unserer Hoffnung!“, rief der Dekan den Gläubigen zu. Gerade in Zeiten der Dunkelheit und Unsicherheit dürfe man die Zuversicht nicht verlieren. „Gott hält die Welt in seinen Händen. Die Hoffnung, die von Christus ausgeht, richtet auf und gibt Kraft zum Weitergehen.“
Eindringlich waren Eckls Worte über die Menschwerdung Gottes: „Unsere Hoffnung ist Fleisch geworden in Jesus Christus; mit aller Konsequenz; er kennt unser Leben mit all seiner Schwäche und in all seinen Gebrechlichkeiten. Gerade da ist er uns hautnah.“ Mit Blick auf die Krippe lud Eckl die Gläubigen ein, sich vom Gottessohn anschauen und vom Kind in der Krippe anlächeln zu lassen. „Schöpfen wir aus der Begegnung mit ihm neuen Mut und neue Kraft, denn dieses Kind ist der Grund unserer Hoffnung!“