Ein Osterfest mit besonderer Bedeutung erlebte die neu formierte Pfarreiengemeinschaft. Zum ersten Mal seit dem großen Zusammenschluss wurde das zentrale Ostertriduum, die heiligen Tage vom Leiden, Sterben und der Auferstehung Jesu Christi, feierlich und als gemeinsame Zentren in den Pfarreien Pilsting und Wallersdorf sowie dieses Jahr, im jährlich wechselnden Turnus, in der Pfarrei Altenbuch begangen. Dekan Jürgen Josef Eckl zelebrierte die Gottesdienste in Pilsting, die die Gläubigen durch die dunkelsten Stunden des Kirchenjahres führten, bis zur Auferstehung mit den ersten Sonnenstrahlen.
Die Tage vor Ostern waren, wie es die alte Tradition vorschreibt, von Stille und tiefster Besinnung geprägt. Dunkle, stille Tage waren es für die Kirchen der gesamten Pfarreiengemeinschaft. Wartend verharrten sie: Die Glocken schwiegen, die Orgeln verstummten und die Kerzen am Altar waren erloschen – sichtbare und hörbare Zeichen der Trauer über das Leiden und Sterben Christi. Die Messe vom Letzten Abendmahl am Gründonnerstag sowie die Feier vom Leiden und Sterben Christi am Karfreitag bildeten die feierlichen, aber auch schmerzlichen Mittelpunkte des Triduums, die zentral für die alte Pfarreiengemeinschaft in Pilsting stattfanden. Die Stille und Trauer des Karfreitags brach sich schließlich in der Osternacht Bahn – der „Nacht der Nächte“. Der strahlende „Hymnus Gloria in Excelsis Deo“ erfüllte die Kirchen und kündete von der überwältigenden Freude der Auferstehung. Die neu entzündete Osterkerze, als strahlendes Symbol des auferstandenen Christus, brachte das Licht und die Hoffnung zurück in die Herzen der Gläubigen und erhellte die zuvor dunklen Gotteshäuser. Im Zuge der heiligen Messe wurden die Osterkerzen geweiht, gestaltet von Elisabeth Maier (Parnkofen), Birgit Zettl (Großköllnbach), Hildegard Reichardt (Ganacker), die Pilstinger Kerze gestaltete wie jedes Jahr Dekan Jürgen Josef Eckl.
In seiner Predigt entfaltete Dekan Eckl die zentrale Osterbotschaft, beginnend mit der Frage an die Frauen am Grab: „Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten? Er ist auferstanden! Er ist nicht hier.“ Dies sei die Botschaft, die sich an jenem ersten Ostermorgen auf der Erde verbreitete. Das Grab ist leer. Das Leben hat gesiegt: mitten in der Nacht blühe die Hoffnung. Er kontrastierte die heutige, oft als selbstverständlich empfundene Osterfeier mit der Erfahrung der Frauen am ersten Ostermorgen. Diese seien auf dem Weg zum Grab gewesen, um den Leichnam zu salben und einzubalsamieren – ein letztes Handeln gegen den Geruch des Todes. Für sie sei es immer noch Karfreitag gewesen, sie trugen ihre letzten Hoffnungen zu Grabe. Der Herr und Meister sei tot, alles aus und vorbei.
Dekan Eckl betonte, dass es kein echtes Ostern gebe ohne das Erschrecken und Staunen der Frauen am leeren Grab. Angesichts dieses unmittelbaren Wirkens Gottes schlage es den Menschen die Sprache aus. Es gehe an Ostern nicht darum, dass Gott Jesus Leben nur verlängert hätte, sondern darum, dass mit ihm das Leben nicht mehr ein „Unterwegs zum Friedhof“, sondern ein „Unterwegs in die Zukunft Gottes“ sei. Er forderte die Gläubigen auf, den Ruf „Er ist auferstanden!“ ins eigene Leben zu übersetzen. Daran entscheide sich, ob Ostern hier und heute Auferstehung bedeute. Dies bedeute, dass unser Leben Sinn erhalte, weil Christus uns dem Tod entreißen und menschlicher Existenz überhaupt Sinn geben könne. Als Erlöste dürfen die Gläubigen als Pilger der Hoffnung durch die Welt gehen. Wer auf Christus vertraue, begegne Krisen anders als jemand ohne Hoffnung. Besonders jungen Menschen riet er, Sicherheit in Christus zu finden und zu hoffen, dass alles besser werde als heute, wozu man Sinn und Ziel neu denken müsse.
Im Anschluss an die Auferstehungsfeier in Pilsting genossen zahlreiche Gläubige ein Osterfrühstück im Pfarrsaal. Das traditionelle Frühstück, organisiert vom Pfarrgemeinderat, bot nach der Osternacht Gelegenheit, zusammenzukommen und die Osterfreude zu teilen. Engagierte Mitglieder des Ausschusses „Feste und Feiern“ hatten das Frühstück vorbereitet.