Unter strahlendem Sonnenschein ist am Sonntagmorgen eine große Pilgerschar aus der Pfarreiengemeinschaft zur Wallfahrt nach Altötting aufgebrochen. Es war die erste Wallfahrt in dieser Form für die neu formierte, fast 10 000 Gläubige umfassende Gemeinschaft. Über 500 Gläubige, die sich aus den Pfarreien und Benefizien zusammenschlossen, zogen feierlich über den Kapellenplatz in die Basilika St. Anna ein.
Der feierliche Einzug, voran das Pilgerkreuz und die Ministranten, gefolgt von den 32 Fußpilgern, die sich schon am Vortag von Bubach aus auf den Weg gemacht haben, den Buspilgern sowie den Erstkommunionkindern, Firmbewerbern und weiteren Angehörigen der gesamten Pfarreiengemeinschaft mit Dekan Jürgen Josef Eckl und Gemeindereferentin Lisa Rattei erfolgte bei klarem Himmel auf den Kapellenplatz unter den Augen zahlreicher Angehöriger der Gesamtpfarrgemeinde. Begleitet von Glockengeläut und die Gnadenkapelle umrundend, bewegte sich der stattliche Zug in Richtung St.-Anna-Basilika. Zum feierlichen Wallfahrtsgottesdienst versammelten sich die über 500 Gläubigen anschließend in der großen Basilika. Zelebrant Dekan Jürgen Josef Eckl zeigte sich erfreut über die große Anzahl an Wallfahrern, besonders an Kindern und Jugendlichen. Er wies auf die in der Basilika sichtbaren Zeichen der Sedisvakanz nach dem Tod von Papst Franziskus hin – den aufgespannten Padiglione und die abgehängten Wappen – und erläuterte, dass diese die Zeit bis zur Wahl eines Nachfolgers markieren. Er rief die versammelte Gemeinde auf, im Gebet des Papstes zu gedenken und für das Konklave um die Führung des Heiligen Geistes zu bitten.
In seiner Predigt, die ganz im Zeichen des Mottos „Pilger der Hoffnung“ stand, knüpfte Dekan Eckl an das Evangelium vom Abend des Ostertages an, in dem Jesus durch verschlossene Türen zu seinen Jüngern tritt und sie mit den Worten „Der Friede sei mit euch“ grüßt. Er beschrieb, wie die Jünger betrübt und ohne Hoffnung waren und wie Jesus nicht nur die Türen, sondern auch ihre Herzen öffnete und Trauer in Freude wandelte. „Jesus lebt. Darauf dürfen wir unsere ganze Hoffnung setzen“, betonte der Dekan. „Ostern macht uns erst zu Pilgern der Hoffnung.“ Dies bedeute, Kraft daraus zu schöpfen, dass die Finsternis im Leben nicht das letzte Wort hat, sondern dem Licht weicht. Hoffnung sei keine naive Blauäugigkeit, sondern eine Haltung des Herzens, tiefes Vertrauen in einen barmherzigen Gott, aus dem wir Heilung, Versöhnung und Hoffnung schöpfen können. Der Zelebrant verwies auf den Weißen Sonntag als Sonntag der göttlichen Barmherzigkeit, eingeführt von Papst Johannes Paul II., und betonte die Bedeutung Marias als „große Pilgerin des Glaubens“ und „Stern der Hoffnung“, die uns auf unserem Pilgerweg zur Seite stehe, zuhöre und zum Ziel führe, ganz im Beispiel der Päpste Johannes Paul II. und Franziskus, glühende Marienverehrer.
Am Ende des Gottesdienstes würdigte Dekan Jürgen Josef Eckl alle Pilger für ihre Teilnahme und ihr Gebet, den gemischten Chor unter der Leitung von Willi Gabler für die musikalische Gestaltung, die Ministranten und Lektoren sowie die Kapuziner für ihre Gastfreundschaft und Bemühungen. Zahlreich waren die Erstkommunionkinder und Firmlingen mit ihren Familien vertreten. Die Anwesenheit von Bürgermeister Martin Hiergeist, seinem Stellvertreter Hans Weichselgartner sowie Altbürgermeister und Ehrenbürger Josef Hopfensperger wurde als wichtige Vertretung der politischen Gemeinde gewürdigt. Besonders hervorgehoben wurde Albert Pöschl, der als langjähriger Pilgerführer und Organisator die Wallfahrt mit viel Einsatz und Herzblut Jahr für Jahr ermögliche, sowie Vorbeter, Fahrer, Anmeldehelfer und den Ortsverband der Johanniter.
Eine besondere persönliche Note erhielt die Wallfahrt durch den Geburtstag von Dekan Jürgen Josef Eckl an diesem Tag. Nach dem Gottesdienst überraschten ihn Ministranten, Erstkommunionkinder und Firmbewerber mit einem Ständchen auf der Basilika-Treppe, in das die Erwachsenen einstimmten.